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1. |
Licht
04:19
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Geraume Zeit wurde zugebracht,
wurde ausgefüllt, wurde gut durchdacht.
Man hat geschwitzt, geblutet und gefror'n,
man hat die beste Zeit daran verlor'n.
Aus Deinen Tagen wurde Nacht,
hast Deinen Verstand, dein So Sein durchgebracht.
Du tatest gut daran, sagst Du Dir jetzt,
hast Geist an Vernunft
abgewetzt.
Und dann trittst Du raus ins Freie,
raus ins Licht,
Du nimmst Deinen Platz ein, erste Reihe.
Weniger willst Du nicht.
Die Knüppel zwischen Füßen zerbrochen,
ein freier Schritt.
Bist lang genug gekrochen,
der Mut fast erloschen.
Deine Jahre ziehen ins Land,
Du weinst ihnen keine Träne hinterher,
denn wie du gehst, so wie Du stehst,
zeugt von einem neuen Horizont.
Die lichten Tage scheinen Dir
aus weiter Ferne.
Doch was Du hast im Jetzt und Hier
hälst Du für blasse Sterne.
Hast schon Recht, ganz so war es nicht.
Stehst Du da, und Dein Hohn müht Dich ab.
Aber über Narben lacht, wer Wunden nie gespürt.
Vielleicht ist dein Teil nun auch gescheh’n.
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2. |
Die Liebe Zur Option
03:39
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Hinter all diesen Blicken
Und all diesen Masken
Stecken Ziele und Hoffnung
Vielleicht ist es das
Was inmitten dieser kalten Stadt
So angenehm befremdlich wirkt
Wenn sie sprechen könnten
So würden sie sagen
Das ist es was ich will
Und Du, ja Du willst es doch auch
Ihr seid nicht frei,
Doch glaubt Ihr es zu sein
Inmitten dieser kalten Stadt
Die Euch genüsslich frisst
Und Ihr bleibt dabei
Bei Eurer Welt aus Stein
Ihr seid unendlich satt
Und lebt doch unsagbar
schlicht
Ihr glaubt, die Option zu lieben
Dabei liebt Ihr nur Euch selbst
Weil Ihr nicht versteht, dass
Option hier nicht Lösung meint.
Die Perversion Eurer Individualität
Stinkt bis zum Himmel und zurück.
Wenn sie sprechen könnten
So würden sie sagen
Das ist es was ich will
Und Du, ja Du willst es doch auch
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3. |
Freiheit, Gekostet.
02:25
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Von hier an Richtung Morgen,
keine Zeit zu Sinnieren.
Keine Zeit von hier an zu verlieren,
vielleicht denkst Du da so wie ich.
Der Moment erscheint uns richtig,
auszuspielen, was uns wesentlich erscheint.
Für Nichts und Niemanden zu bürgen,
denn Sinnieren ist so relativ.
Und wenn das so ist, dann hast Du Recht.
Der Moment erscheint nicht kurz genug.
Deine Meinung wird zerredet,
je länger Du sie in die Menge stellst.
Hat man jemals Freiheit gekostet,
gibt irgendwer eine Sächlichkeit darauf.
Verrückt, wer auch nur Sekunden zögert,
vielleicht hast Du da auch so ein Gefühl im Bauch.
Man sagt der Affekt bindet alle Glieder
und Gefühle binden alle Vernunft,
doch ich sage kein Mensch hat je begriffen,
was man letztendlich doch nicht einsehen muss.
Meine Finger schreiben diese Lieder,
auch wenn sie dennoch gehen müssen.
Keinerlei Wehmut wird sie treiben,
in dieser Stadt. In dieser Stadt.
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4. |
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Wie viel Prozent ist Dir mein Wort Wert?
Wie viele Verse noch bis zum Stück?
Wie viele Worte noch bis Satz?
Wie viele Schritte noch bis zum Ziel?
Ich will einen Blankoscheck von Dir
Aber nicht über Geld, Nein, Nein, Nein
Eher einen Staubsauger, Ja, Ja
Für Bürokratie-Energie
T’schuldigung da hab ich mich im Ton vergriffen
T’schuldigung, mögen Sie, ja mögen Sie mich noch
T’schuldigung, da ist mir wohl der Kragen geplatzt
Sorry, war so wohl nicht angedacht!
Ich will einen Blankoscheck von Dir
Aber nicht über Geld, Nein, Nein, Nein
Eher einen Staubsauger, Ja, Ja
Für Bürokratie-Energie.
T’schuldigung, haben wir da noch mehr zu regeln?
T’schuldigung, ist es noch weit zum Ziel
T’schuldigung läuft soeben die Zeit davon
Wie viel Verzeih’n braucht Entschuldigung?
Ich will einen Blankoscheck von Dir
Aber nicht über Geld, Nein, Nein, Nein
Eher einen Staubsauger, Ja, Ja
Für Bürokratie-Energie!
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5. |
Diskokarate
02:48
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Mein Spiegelbild schaut mich an,
es ist Samstagnacht.
Ich bin auf dem Herrenklo
im hiesigen Diskozoo.
Halbwegs gut gekleidet
und in Begleitung,
selten war ich so verschreckt,
ich hab ein Disko-Handicap.
Nein Du,
darfst nicht bitten,
ich höre zwar den Groove,
aber ich fühl mich nicht so gut.
Liegt nicht
an Dir,
eher an meiner unsäglichen Tanzmanier
Mein Spiegelbild schaut mich schon wieder an,
es ist Sonntagfrüh.
Ich bin auf dem Damenklo
im hiesigen Diskozoo.
Gänzlich unbekleidet
und in Begleitung,
selten war ich so verschreckt,
ich hab ein XXX-Handicap.
Ich sehe um Vieles besser an der Bar aus.
Wir sehen um Vieles besser an der Bar aus.
Ich sehe um Vieles besser an der Bar aus.
Wir sehen um Vieles besser unter der Bar aus.
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6. |
Nur Geil Ist Auch Hart
03:30
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Lass noch mal sehn
was Du anzubieten hast.
Ich bin mir nicht so richtig schlüssig.
Dein Produkt ist viel zu pfiffig,
hab den Anschluss wohl verlor’n.
Du lässt mich tagelang nicht rasten.
Dein Produkt mit den all den Spasten
hält konstant und voll auf Trab
und bringt mich letztendlich ins Grab.
(Ich) hab den streitbaren Geschmack,
doch bei einem sind wir einig,
zuviel Geilheit ist uns peinlich
und geht tierisch auf den Sack.
Gut, zu wissen, dass Du reflektierst
und dabei schon mal kondensierst,
was eigentlich denn dran ist,
ob mein Sein für Dich von Vorteil ist.
Wir sind untröstlich, denn
nur geil ist auch hart!
Seid nicht töricht, denn
Nur geil ist auch hart!
Was Idole sich im Laden kaufen,
unnütz, praktisch oder Panne,
hält den Medienmob bei Stange
bis alle sich die Haare raufen.
Netzwerk scheint mir ohnehin
komplett entleert von allem Sinn.
Freunde fallen bei Dir als Stoffel
wie ne heiße Kochkartoffel,
gibt man sich Mühe mit
Konformisten-Uniform.
Dabei schon ein Teil von Einheitsbrei
marschiert beglückt im Gleichschritt.
Heutzutage läuft das so.
Das Business zeigt sich eben roh.
Karriere lenken, Globaldenken,
profilneutral das Schiff versenken
Wir sind untröstlich, denn
nur geil ist auch hart!
Seid nicht töricht, denn
Nur geil ist auch hart!
Wir sind untröstlich, denn
nur geil ist auch hart!
Seid nicht töricht, denn
Nur geil ist auch hart!
Das wär’ nur löblich, denn
Nur geil ist auch hart!
Und derweil schaut euch uns an ey,
nur geil ist auch hart!
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7. |
Laura
03:32
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Laura war ein Hund,
kein besonders hübscher, aber immerhin
ganz schön nass und dabei ziemlich stolz.
Laura hatte allen Grund, nass zu sein,
denn dort wo sie lebte war es nicht so schick
als Hund nass zu sein.
Laura, wäre ich ein Hund,
ich hätte mich auf der Stelle
zutiefst in Dich verliebt.
Was heißt hier Hundeleben?
Laura trägt ihr Halsband
nur als Accessoire.
Laura, wäre ich ein Hund,
ich hätte mich auf der Stelle
zutiefst in Dich verliebt.
Laura hat so ihre Phasen
und liebt über alles
Englischen Rasen.
Laura liebt das Meer.
Sie ist kaum zu halten, wenn Sie
Sand und Seeluft riecht.
Und hierbei geht es Ihr
eigentlich genauso wie mir.
Neben Zähne-Zeigen, Hundeblick
und so manchem Kötertrick
sieht Laura erstaunlich menschlich aus.
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8. |
Hallo, Psyche.
04:00
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Makellos gehst Du dahin,
hast nur gekämpft um zu gewinnen.
Schreib Deinen Namen in mein Herz
und ich erzähl es anders.
Hemmungslos spendiert Du Zeit,
doch ich sehe weit und breit
keinen Namen an der Wand.
Wo bleibt mein Lasterleben?
Tadellos passt Du zu mir,
schlägst Wellen in meinem Jetzt & Hier.
Reiß die kahlen Wände ein.
Wo soll ich unterschreiben?
Hallo, Psyche, trink doch bitte aus,
und dann nehme ich Dich eventuell
mit mir nach Haus.
Ey Du, Psyche, ich glaub ich bleib doch allein heut Nacht,
zu viel Zeit mit Dir und mir allein verbracht.
Reibungslos gelingt Dein Werk
Biographie mit Kurzvermerk
Wohin gehen wenn nicht laufen
Kann man Stumpfsinn trinken?
Fassungslos sehe ich Dir zu
Sag, wo drückt Dich denn der Schuh?
Neuland! Handkuss! Schädelbasis
Werde mich empfehlen…
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9. |
Wirklich Liebeslieder
03:35
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Wo sind sie hin,
all die elenden, negierenden Tendenzen,
die nichts Neues reifen ließen?
Und wo seid Ihr hin, all ihr
Zweifler, Störenfriede, die ihr
all die Monate Zaungast wart?
Wo sind all die Zeilen hin?
Nunmehr skizzenhaft verloren.
Den Hut genommen, längst dahin.
Es ist kein kühles Kalkül.
Vielmehr Mut,
letztendlich ohne Scheu.
Was heißt denn schon Gefühl?
Vielleicht Blut?
Eher Flut, doch das Gefühl bleibt neu.
Brauchst Du wirklich Liebeslieder?
Unfassbarkeit an all den altbekannten Strassen fragt sich:
War Dein Weg auch soweit?
Und brauchst Du wirklich Liebeslieder,
um das zu verstehen, was so offen vor Dir liegt?
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10. |
Noch Ziemlich Nüchtern
03:37
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Bis hierher ging’s ganz gut.
Sagt man sich von Zeit zu Zeit,
wenn man Würstchen verkauft
und dann um vier Uhr heimkommt.
Bis hierher ging’s ganz gut.
Denn die Mülltonne ist morgen leer.
Viel passiert ja nicht, es ist ok,
viel wird ja nicht passieren, nicht mehr…
Wir sind noch ziemlich nüchtern.
Bis hierher ging’s ganz gut.
Denn die Toilettenbrille blinkt ja.
Man gibt stets sein Bestes, denn
man will ja nachts gut schlafen.
Bis hierher ging’s ganz gut
bei Firmenfusionen und Banketten.
Die Masken ziehen positive Grimassen
und die Sektgläser klingen doch ganz fröhlich.
Wir sind noch ziemlich nüchtern.
Wir sind noch ziemlich nüchtern,
naja, vielleicht nicht mehr so ganz.
Vielleicht merkt’s ja keiner, aber:
Da ist man schon hingestürzt.
Wir haben Fortuna auf unserer Seite,
denn wir sind jung, schön und elegant!
Keine Wand ist da für unsere Köpfe.
Und wenn schon, die sind sowieso aus Stahl!
Bis hierher ging’s ganz gut,
mit all der Ironie, der Selbstzufriedenheit.
Die Tagesschau singt ihr Schlaflied
und uns geht’s dann besser als zuvor.
Gutes geschieht einfach so.
Wir brauchen nicht danach zu fragen.
Und wenn man dann nachts wach ist
fragt man sich an was das liegt.
Wir sind noch ziemlich nüchtern.
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11. |
Leugne Dein Talent
03:39
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Du hast viel zu viel getan,
viel zu viel erwartet.
Woher kommst Du und anbei
wohin willst Du gehen?
Wege kreuzen sich und führen ins nichts,
hat man gesagt.
Habt den Masterplan auf Tasche,
ist ein wirklich guter Rat
Leugne Dein Talent!
Niemand, der Dir sagt,
was sich eigentlich Dein Zentrum nennt.
Eine Fas mit gut gemeintem Trend,
komm bitte, Leugne Dein Talent!
Leugne Dein Talent!
Leugne Dein Talent!
Defizit, das in Deiner Seele brennt,
nennt sich Dein geleugnetes Talent.
So viele Waisen birgt das Spiel,
was bleibt ist nicht gerade viel:
Deine Arbeit, Dein Bemühen.
Gefahr, lustlos zu verglühen.
Ich würde mir mein Morgen eigentlich
so gerne von Euch borgen, doch es gilt
in diesem Lande nur, nur die Angabe:
Ohne Gewähr.
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12. |
So Nah
04:24
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Man ist alleine und die Nacht tröstet.
Man weiß, was den Menschen ausmacht.
Viele bleiben nur ein Schatten in der Seele.
Wer ist es wert zu bleiben?
Du bist so nah, als weiltest Du nicht hier.
Ich erinnere mich an alles, was Du bist.
An Deine Wange an meiner Schulter.
Bist Du noch näher, als weiltest Du hier.
Man ist stark genug, dies zu überstehen.
Alleine im Zimmer redet man nicht gern.
Man kann auf alles verzichten, alles negieren,
aber nicht die Sonne, unter der man lebt.
Mit feuchten Augen blickst Du zurück.
Erkennst die Wahrheit hinter all diesen Wünschen.
Man lebt für diesen einen Moment, der noch kommt.
Und bebt passioniert in diesem einen Licht.
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